Eigenes Internet und WLAN im Haus

Wer ein Haus oder eine Wohnung in den ländlichen Regionen in Italien besitzt, kennt die Probleme der italienischen Infrastruktur. Die schwierige geologische Situation und die zersiedelte Landschaft machen die leitungsgebundene Versorgung zur Herkulesaufgabe. Da müssen für drei Häuser kilometerlange Stromleitungen verlegt werden, die Wasserversorgung ist mehr als kompliziert und kabelgebundenes Internet nur im Ausnahmefall vorhanden.

Die Lösung: Internet über Mobilfunk.

Ich kenne zum direkten Vergleich nur die Situation der deutschen Internetversorgung. Und da muss ich sagen, hat Italien seinen Job bislang sehr gut gemacht. Zwar gibt es wenige Angebote für DSL, Glasfaser und kabelgebundenes Highspeed-Internet. Aber wenigstens funktioniert das mobilfunkgestützte Internet hervorragend. Und das zu Preisen, von denen wir in Deutschland nur träumen können.

Wenn ihr also deutsche Verhältnisse gewohnt seid und in Italien über einen Internetanschluss nachdenkt, müsst ihr ein bisschen umdenken:

  • DSL ist nur ausnahmsweise verfügbar und nicht unbedingt schnell. Auch auf der Kostenseite bietet es kaum Vorteile.
  • Auf Glasfaser zu warten bringt wahrscheinlich noch weniger als in Deutschland. Zwar steckt Italien sehr viel mehr Geld und politischen Willen in den Glasfaserausbau, im alpinen Gelände wird es trotzdem dauern, bis die Leitungen vollflächig verlegt sind.
  • Deshalb dreht sich zumindest am Lago Maggiore alles um die LTE-Highspeed-Versorgung. Und das ist auch die einfachste, günstigste und erfolgversprechendste Lösung für euer Ferienhaus.

Was ihr dafür braucht, erkläre ich euch in diesem Beitrag

Vertrag oder Prepaid?

Die erste Frage ist für die meisten von uns schnell beantwortet. Denn einen Mobilfunkvertrag bekommt man nur, wenn man einen Erstwohnsitz in Italien hat. Und ein italienisches Bankkonto. Wenn nicht, bleibt nur Prepaid.

Allerdings ist das nicht wirklich ein Problem. Denn traditionell ist Prepaid in Italien schon immer erste Wahl. Das liegt zum einen daran, dass die Zahlungsmoral in Italien nicht immer die beste ist und die Anbieter deshalb in der Vergangenheit gar kein Interesse hatten, Verträge abzuschließen. Zum anderen war bislang auch von Kundenseite das Interesse an langfristigen Bindungen an einen Anbieter sehr gering, da es im Zuge der rasanten Entwicklung im Netz- und 3G/4G-Ausbau verlockend war, immer kurzfristig zum jeweils stärksten und günstigsten Anbieter wechseln zu können.

Der erste, der künftig stärker auf Verträge statt Prepaid setzt, ist Vodafone. Deshalb kommt man bei Vodafone mit Verträgen etwas günstiger weg als mit Prepaid. Ansonsten spricht nichts gegen Prepaid.

Klare Empfehlung: Prepaid!

Deshalb gilt hier meine Empfehlung ganz klar einem Prepaidangebot („Ricaricabile“), selbst wenn ein Vertrag abgeschlossen werden kann und sogar günstiger angeboten wird. Denn bislang bin auch ich sehr gut damit gefahren, den Anbieter immer wieder mal zu wechseln, um an besseres, schnelleres, günstigeres Internet zu kommen. Aktuelles Beispiel: Mein Wechsel im Januar 2018 von TIM zu Vodafone bringt mir eine zehnmal höhere Bandbreite, fünf mal mehr Datenvolumen und ein deutlich stabileres Netz. Und kostet mich monatlich genau einen Cent mehr als das alte Angebot von TIM.

Details zum Kauf einer Prepaid-Karte und deren Einrichtung findet ihr in meinem früheren Beitrag: So klappt’s in Italien mit dem Internet

Was beim stationären Einsatz des LTE-Anschlusses noch eine Rolle spielt, ist der richtige Anbieter. Denn die Netzabdeckung der einzelnen Anbieter ist auch in Italien sehr unterschiedlich. Das solltet ihr vorab checken.

So findet ihr den richtigen Anbieter

> Variante 1 für den Praktiker:

Testet einfach mit eurem (LTE-fähigen!) Smartphone über die manuelle Netzwahl, welcher Anbieter das stärkste Netz bei euch bietet. Das dauert zwar etwas, ist dafür aber zuverlässig. Idealerweise testet ihr das bei unterschiedlichem Wetter. Denn die Sendemasten unten am See sind bei gutem Wetter klasse, bei Nebel oder Regen eher dürftig. Die Masten auf der anderen Seeseite oder auf den Bergen bieten da bei schlechtem Wetter stabileren Empfang.

> Variante 2 für den Theoretiker:

Checkt die Netzabdeckung (copertura rete) auf den Internetseiten der Anbieter.

Hier die Links zur Netzabdeckung von
Vodafone (in Trarego-Viggiona prinzipiell sehr gut, auch im 4G-Netz mit Ausnahme einiger Ecken, v. a. in Viggiona)
TIM (Die Online-Karte funktioniert wie alles bei TIM nur sporadisch. Das TIM-Netz ist in Trarego-Viggiona ganz ok aber sehr störanfällig, vor allem zu Stoßzeiten.)
Wind (in Trarego-Viggiona eigentlich ganz gut abgesehen von einigen Funklöchern)
3 (ebenfalls gut in Trarego-Viggiona vertreten, es kommt halt auf den genauen Standort an.)

Jetzt braucht ihr noch die passende Hardware für’s Haus

Wenn ihr schon Internet im Haus installiert, dann sollte das natürlich so sein, dass ihr mit verschiedenen Geräten per WLAN auf einen Internetzugang zugreifen könnt. Also braucht’s die passende Hardware dafür. Und die hängt dann stark von den lokalen Gegebenheiten ab.

Ich habe mittlerweile nicht nur meine Prepaid-Karte bereits sechs mal getauscht. Auch meine Hardware hat schon viel Geld verschlungen. Denn bei Prepaid-Angeboten ist in der Regel keine Hardware enthalten. Und falls doch, taugt die meistens nicht sehr viel. Vor allem bei abgelegeneren Wohnlagen mit schlechtem Empfang kommt ihr wahrscheinlich nicht drum herum, aufzurüsten.

Ich habe jetzt den fünften Router im Einsatz und weiß, dass ich bald einen neuen brauche, um alle Anforderungen abdecken zu können. Wenn man bedenkt, dass selbst günstige Router zwischen 100 und 200 Euro kosten, steckt da ganz schön Geld drin.

Damit ihr die gleichen Experimente nicht auch machen müsst, hier meine Empfehlungen für euer LTE-WLAN:

Zuerst solltet ihr testen, wie der Empfang in eurer Wohnung ist. Das klappt ganz gut mit dem Smartphone, besser mit einem LTE-Router. Testet zuerst in der Wohnung, dann am Fenster, dann draußen. Die Fenster oder die Hausseite, die dem See zugewandt sind, sollten den besten Empfang bringen.

Wenn ihr den Empfang getestet habt, wisst ihr, was für eine Hardware ihr braucht:

> Habt ihr in der Wohnung auch in der letzten Ecke guten und stabilen Empfang (mindestens 2 von 5 Balken), genügt ein einfacher LTE-Router. Habt ihr ein Haus mit dicken Steinwänden und Betondecken, sollte es ein Router mit gutem und starkem WLAN sein. Bei einer kleineren Wohnung genügt sogar ein kleiner, günstiger mobiler LTE-Router.

> Habt ihr nur am Fenster Empfang, wird’s schon etwas schwieriger. In diesem Fall bietet sich entweder ein kleiner unauffälliger mobiler LTE-Router an, der am Fenster platziert wird. Oder – die bessere Lösung – ein Router mit Anschlussmöglichkeit für eine externe Antenne, die dann am Fenster oder gleich an der Außenwand platziert wird.

> Ist der Empfang am Fenster schon nicht so toll oder gar nur outdoor vorhanden, kommt ihr um einen Router mit externer Antenne nicht herum.

> Ist der Empfang selbst vor dem Haus sehr schwach oder wechselhaft, bietet sich zusätzlich zum Router eine spezielle Mimo-Richtantenne an. Die kann (muss aber nicht) einen stabilen Empfang realisieren.

Jetzt fehlt nur noch der letzte Schritt: Kauf und Installation der benötigten Hardware.

Für die richtige Hardware findet ihr im Internet und auch bei den größeren Shopping-Plattformen wie Amazon viele Bewertungen und Empfehlungen. Aber irgendwie bin ich mit den Empfehlungen nicht immer einverstanden. Da wird z. B. Huawei immer hoch gelobt und als Kaufempfehlung angepriesen. Ich habe vier Huawei-Router für insgesamt über 700 € im Einsatz gehabt und war von der Hälfte enorm enttäuscht. Ständige Softwareprobleme, Abbrüche und Defekte. Vor allem die Netzteile kamen bei mir nie mit dem italienischen Stromnetz zurecht und sind halbjährlich abgeraucht. Außerdem ist die Versorgung mit Firmware-Updates miserabel und einige der Router bieten noch nichtmal eine manuelle Netzwahl an.

Jetzt habe ich einen super-billigen ZTE-Router im Einsatz und bin total zufrieden. Zumal ich für dieses Gerät Standard-USB-Netzteile für 2 € verwenden kann.

Deshalb auch hier meine Empfehlungen zur Hardware – auch wenn ich da nicht mit der Mehrheit der Bewertungen bei Amazon & Co konform bin. Alle Geräte eignen sich für LTE, UMTS und sogar GPRS, sollten also immer das richtige Netz finden.

Die einfachste Lösung für Wohnungen mit gutem Empfang: Mobiler LTE-Router

Die meisten mobilen Router kommen von Huawei* oder anderen etablierten Marken. Die gute Alternative von ZTE* ist in Deutschland kaum vertreten, funktioniert bei mir aber seit Jahren absolut zuverlässig und versorgt mich immer mit schnellem Internet und verblüffend starkem WLAN, das sogar durch die 70 cm-Wände meines Rusticos geht. Externe Antennen können leider in den neueren Modellen wie bei allen anderen Anbietern auch nicht mehr angeschlossen werden. Aber evtl findet ihr noch das 2017er Modell mit Antennenanschluss, um den Empfang zu verbessern – hier auf den richtigen Stecker achten (ts9-Stecker).
Der kleine Router bedient zuverlässig 14 Empfänger (bei neueren Modellen 10) über WLAN – das reicht für 4 Personen mit je einem Smartphone, Tablet und PC. Also für das Ferienhaus ok. Leider ist dieser Router nicht mehr im Handel, dafür der Nachfolger (unten als „Vodafone“-Router angezeigt), von dem ich aber nicht weiß, ob er Antennenanschlüsse hat. Die unten aufgeführte Huawei-Alternative* und andere Router der Huawei E-Familie* machen aber ebenfalls einen klasse Job und ist mittlerweile auch beim Preis konkurrenzfähig.
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Achtet nur unbedingt darauf, dass die Router simlockfrei, also für alle Netze offen sind. Sonst gibt’s ein böses Erwachen, wenn ihr euch in Italien einwählen wollt.

* *

Wenn das WLAN etwas stärker und für mehr Geräte ausgelegt sein soll, der LTE-Empfang aber schon richtig gut ist: stationärer Huawei- oder D-Link-Router

Auch wenn in diesem Szenario oft die Cubes von Huawei, Vodafone, D-Link oder Zyxel angepriesen werden, verzichte ich auf diese Empfehlung. Denn die Cubes mögen zwar schick sein, haben aber nur Nachteile: Teuer, schlechter Empfang und oft keine Möglichkeit zum Anschluss einer externen Antenne oder einer Festplatte etc. Gut für die Großstadt aber nix für die wechselnden (Wetter-) Bedingungen am Lago Maggiore.

Deshalb meine zwei Empfehlungen: Einmal der bewährte Huawei B315s*, mit dem ich im Gegensatz zu allen anderen stationären Huawei-Geräten keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht habe. Und den D-Link DWR-921*, der preislich in einer noch besseren Liga spielt. Der D-Link hat den minimal stärkeren und stabileren (aber etwas langsameren) LTE-Empfang, dafür ist beim Huawei das WLAN stärker und das LTE schneller. Und der D-Link kommt mit manchen Android-Geräten nicht klar. Immer, wenn sich meine billigen China-Importe (Smartphone oder Tablet) mit dem WLAN verbinden, bleibt der Router hängen. Bei Markengeräten ist das allerdings nicht der Fall.

Beide Router haben die Möglichkeit, externe Antennen mit dem gängigen Steckersystem SMA anzuschließen, eignen sich also auch für Gegenden mit schlechtem oder sehr schlechtem Empfang.

Für die meisten Anwender mit gutem Empfang ist aber wahrscheinlich der Huawei die bessere Alternative, weil er doch ein bisschen stabiler und zuverlässiger zu sein scheint. Außerdem kann ich eine Festplatte per USB anschließen und damit meine eigene Musik im WLAN streamen – für mich ein entscheidendes Kaufargument, das der D-Link nicht hat.
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* *

Noch ein Hinweis zu den gebrandeten Huawei-Routern (z.B. von Vodafone oder Telekom), die oft gebraucht angeboten werden und frei für alle Netze sind: Die sind prinzipiell genauso gut wie die neuen Originale, haben aber einen entscheidenden Nachteil: Eine manuelle Netzwahl ist nicht möglich! Damit sind sie im Grenzgebiet absolut untauglich!

Die Add-Ons für schlechten Empfang: Leistungsstarke Außenantennen

Beim Einsatz von Außenantennen gibt es zwei Dinge zu beachten: Das Antennensystem (Rundstrahlantenne vs. Richtantenne) und die Kompatibilität zum Router. Und da zickt der oben empfohlene Huawei-Router wie alle Huaweis öfter mal rum. Der D-Link holt aus jeder Antenne das Maximum raus, der Huawei ist da nicht so toll. Also wenn euer Empfang sehr schlecht ist, ist der D-Link dann doch die bessere Alternative. Wenn’s nur drum geht, etwas mehr aus dem vorhandenen Netz rauszuholen, kommt auch der Huawei mit jeder Außenantenne ganz gut klar.

Für die Entscheidung, welcher Antennentyp es sein darf, spielt es eine große Rolle, wo der nächste Funkmast eures Anbieters steht und ob ihr den Standort überhaupt erfahrt. Denn die Mobilfunknetzbetreiber geben diese Informationen in Italien nicht bekannt.

Deshalb zuerst die einfachere Variante: Rundstrahlantennen

Diese Antennen brauchen keine genaue Ausrichtung. Dafür müssen immer zwei Antennen installiert werden in einem Abstand von mindestens 10 cm, besser 50 cm oder mehr. Deshalb hat euer Router auch zwei Antennenanschlüsse. Die wenigsten Rundstrahlantennen bringen wirklich eine starke Empfangsverbesserung, können aber trotzdem sehr nützlich sein, da sie den besseren Empfang außerhalb des Hauses zu eurem Router bringen. In meinem Gästehaus z. B. geht ohne Außenantenne gar nichts, mit Rundstrahlantennen funktioniert der Empfang einwandfrei.

Wirklich empfehlen kann ich eigentlich nur die teuren Antennen von Blankenburg* – alle anderen haben rein gar nichts gebracht. Und wie gesagt: Ihr braucht zwei davon! Teuer, dafür einfach zu installieren und wirkungsvoll.
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*

Besser aber etwas kompliziert bei der Installation: Richtantennen

Sehr viel stärker ist die Empfangsverbesserung durch Mimo-Richtantennen. Allerdings auch komplizierter. Denn ihr braucht den genauen Standort des Sendemastes und müsst es dann noch schaffen, die Antenne auch genau auf diesen Mast auszurichten. Und das ist schwieriger als es sich anhört. Denn wenn die Ausrichtung nicht genau passt, bringt die teure Antenne gar nichts.

Wenn ihr euch das antun wollt (ober wegen des schlechten Empfangs müsst), könnt ihr es so machen wie ich, als es den neuen Vodafone-Mast noch nicht gab und ich einen TIM-Masten an der anderen Seeseite anpeilen musste.

Schritt 1: Standortbestimmung des Sendemasts

Da könnt ihr euch ganz einfach behelfen, indem ihr euch in euer neues LTE-Netz einwählt und im Haus auf Google Maps oder einem anderen Kartendienst euren Standort bestimmen lasst. Vorher müsst ihr die Standortbestimung über Mobilfunknetz in den Einstellungen freigeben. In diesem Fall sollte euer GPS innerhalb der Wohnung kein Signal haben und Google zeigt stattdessen den Standort des Sendemasts als euren Standort. Das ist zwar nicht sonderlich genau, für gute Antennen reicht’s aber.

Schritt 2: Berechnung der genauen Himmelsrichtung

Habt ihr den Standort des Sendemasts, müsst ihr über eine Karte bestimmen, wo dieser Standort relativ zu eurem Standort ist – und zwar aufs Grad genau. Kann man berechnen … wenn man’s kann. Ich hab’s  über ein Garmin-GPS-Gerät raus gekriegt. Es geht auch über Google Earth: Wenn ihr da eine Line zwischen eurem Standort und dem Sendemast zieht, könnt ihr die genaue Ausrichtung der Linie anzeigen lassen.

Schritt 3: Antenne horizontal ausrichten

Das geht nur mit einem Kompass, am leichtesten mit dem Kompass, der im Smartphone eingebaut ist – wenn einer eingebaut ist. Dann müsst ihr nur das Smartphone mit der unteren Kante an die flache Seite der Antenne halten und der Kompass zeigt euch die genaue Gradzahl der aktuellen Ausrichtung an. Jetzt noch die Antenne so weit drehen, dass die Ausrichtung stimmt – passt!

Schritt 4: Vertikale Ausrichtung

Die vertikale Ausrichtung ist weniger wichtig als die horizontale, sollte aber auch einigermaßen passen. Wenn ihr über die Stanortdaten den Höhenunterschied zwischen eurer Wohnung und dem Mast kennt und die Entfernung, lässt sich darüber leicht die Prozentzahl der Steigung ausrechnen:
(Höhenunterschied / Entfernung) * 100
Prozent in Grad umrechnen geht über einen Umrechner im Internet: Einfach in Google danach suchen. Die Ausrichtung der Antenne läuft dann wieder wie bei der horizontalen Ausrichtung mittels Smartphone. Evtl. müsst ihr Euch noch eine Wasserwaagen-App installieren, die die genaue Gradzahl anzeigt.

Wie gesagt: Bissl aufwendig. Hinzu kommt, dass möglichst eine Sichtverbindung zum Mast bestehen sollte. Ein paar Bäume machen da nicht viel, Gebäude oder gar ein Hügel machen die Nutzung einer Richtantenne aber unmöglich. Dann besser zwei hochwertige Rundstrahlantennen.

Wenn ihr’s trotzdem probieren wollt: Diese Richtantennen haben bei mir ganz gut funktioniert: Die LTE-Log-Doppelrichtantenne* und die Multiband-Flachantenne*. Bin trotzdem froh, dass ich sie nicht mehr brauche und regelmäßig nach jedem Sturm neu ausrichten muss. Wenn ihr euch selbst eine sucht, achtet unbedingt darauf, dass das unterstützte Frequenzband zu eurem LTE passt. Meine Empfehlungen unterstützen alle Bänder, die in Italien im Einsatz sind. Die Log-Antenne ist etwas stärker als die Flachantenne, dafür groß, hässlich und noch komplizierter bei der Ausrichtung.
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* *

Die Flachantennen gibt’s immer wieder mal von verschiedenen Anbietern baugleich zu unterschiedlichen Preisen. Also achtet drauf, dass ihr die günstigste erwischt – mehr als 70 € sollte sie nicht kosten.


So – jetzt wisst ihr, warum ich 12 Jahre gebraucht habe, um für mich die ideale Ausrüstung zu finden. Und kaum bin ich fertig, baut Vodafone einen neuen Mast und ich brauch den ganzen Mist nicht mehr.

Aber vielleicht hilft’s euch ja weiter. Viel Erfolg wünsche ich!

* Bitte beachtet zu den Produktlinks meine Hinweise für Produktempfehlungen.
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25 Kommentare

  • Horst

    Hat jemand eine Variante mit einem eigenen Router und SIM-Karte in Betrieb, die man aus Deutschland Remote verwalten kann?
    Vielen Dank für eventuelle Tipps
    Horst

  • wallner rosi

    hallo ich habe iene Ferienwohnung am Gardasee in Garda und habe vor kurzem im TIM laden eine Sim lt. Vekäufer zum aufladen incl. Router gekauft , leider komme ich nicht in die App zum aufladen , meine Frage , gibt es eine Karte die ich in diesen Router stecken kann und Internet in der Wohnung habe und auch aus Deutschland aufladen kann ?
    auf eine Rückantwoert würde ich mich freuen

    glg Rosi

  • Axel

    Hallo Christian,

    ich ziehe demnächst nach Porto Valtravaglia, also „gegenüber“. Da ich mobil arbeite sind Deine Tips sehr wertvoll für mich – vielen Dank!
    Vielleicht sehen wir uns ja mal!

    Herzliche Grüße, Axel

  • Karlheinz Aubele

    Salve Christian, danke dir, dass du deine ( auch leidvollen )Erfahrungen teilst. Wir sind in Calabria weit weg von Zivilisation in einem alten Steinhaus ( noch nicht ganz wieder aufgebaut) und kennen das Problem Internetzugang mittlerweile zu gut. Noch nutze ich mein deutsches Telekom Handy Datenvolumen als Hotspot. Das funktiomiert natürlich nicht immer und deshalb recherchiere ich grade über mobile Router. Sehr interessant, was du schreibst. Zum großen Teil bestimmt übertragbar ( Antennentechnik usw.). Grazie tanto per tutte le informazione.
    Che Dio ti benedica!
    Karlheinz ( berlin/placanica)

  • Mario

    Hallo Christian,

    wir haben uns statt für ein Rustico auf dem Festland für ein STAZZU auf Sardinien entschieden.
    Der Haustyp ist ahnlich, die Probleme die Gleichen.

    Zum Thema Internet haben wir eine PREPAID von WIND3, für 100GB im Monat zahlen wir 10€.

    Als technische Lösung haben wir dieses Gerät hier angeschafft.
    Alfa-4G-Camp-Pro-2 bei amazon

    ACHTUNG! Augen Auf beim Eierkauf: es gibt eine reine WIFI-Version (für den Campingplatz und eine 4G-Version! Für LTE ist die 4G nötig.)

    Es hat den Vorteil, dass es nicht nur auf 220V sondern auch auf 12V läuft. Somit kann es auch per Solar- oder Autobatterie betrieben werden, was bei Stromausfall nicht ganz unwichtig ist. Die Rundantenne greift auf alle drei uns umgebenden LTE-Zellen zu, denn die Netzbetreiber managen ihre knappen Kapazitäten inzwischen immer öfter dadurch, dass sie die Mastantennen elektronisch auf den Bereich der größten Nutzeransammlungen ausrichten. Da ist man dann als Solist „in der Pampa“ schnell mal abgehängt.

    Hinweis: bei diesem Gerät gibt es ene Software für die EU und eine für GB. Diese ist im Netz zu finden und deutlich komfortabler. So lässt sich die WIFI-Stärke des Gerätes manuell variieren. Je nach Nutzung im oder außerhalb des Hauses kann so das Funkfeuer des WLAN im Haus gedimmt werden. Für jemanden, der den Spagat zwischen gesundem und modernen Leben machen muss vielleicht nicht unwichtig. 🙂

    Tanti Saluti aus Sardinien (mit einkommensbedingtem Zwischenaufenthalt in Deutschland)

    Mario

  • Walter

    Hallo Christian
    Auch ich suche Internet für mein Haus in Sant’Agata (Cannobio).
    Der örtliche Elektriker empfiehlt mir einen Empfang von einer Richtantenne, also nicht via Handynetz.
    Kennst Du Dich da eventuell auch aus und hast dazu auch schon Erfahrungen gesammelt?
    Du schreibst in Deinen Artikel (wenn ich richtig gelesen habe) nur über Internet via Mobilfunk, oder habe ich da etwas übersehen?

    • Christian

      Hallo Walter, du meinst sicher das gerichtete WLAN von eolo? Das ist nichts anderes als ein gigantisches WLAN-Netz, das per Richtfunkt angesteuert werden kann. Ich habe damit leider keine persönlichen Erfahrungen, weil das bis zu uns oben am Berg nicht reicht. Freunde in Campeglio (vor Sant’Agata) nutzen es aber und sind meines Wissens sehr zufrieden. Sehr schnelles Internet ohne Limit (je nach Paket), ziemlich stabil und zuverlässig … Nur ist es eben sehr viel teurer als die LTE-Variante, die gerade in Sant’Agata mit einer perfekten Netzabdeckung (italienische und schweizer Netze) ebenfalls sehr zuverlässig ist und nur einen Bruchteil kostet. Kommt eben auch ein bisschen auf deine Ansprüche an. Schnell, ohne Limit, dafür teuer (ab ca. 30 €) oder nicht ganz so schnell, nur z.B. 100 GB pro Monat und günstiger (ab ca 7 €).
      Viele Grüße
      Christian

      • Walter

        Hallo Christian, vielen Dank für die rasche Antwort 😉
        Ja, eolo ist ein Anbieter, dann habe ich noch bigblu gefunden, werde ich mit meinem Elektriker besprechen, wenn dann mal die Einreise nach Cannobio wieder möglich ist. Die laufenden Kosten sind so um 300 € / Jahr, es gibt aber offenbar auch die Möglichkeit für Tagestarife, es ist ja ein Ferienhaus welches nur 6-10 Wochen im Jahr genutzt wird. Diese Tagestarife gehen aber (laut meiner Info) nur über Vorauszahlung in Italien, das sollte man dann halt nicht vergessen!
        Dann habe ich noch das Angebot skydsl.eu gesehen, welches offenbar über Satelit funktioniert, ist aber (meine Ich) nicht dasselbe wie die Richtfunk-Lösung. Die bieten einen Einsteigertarif für ca. 13€ pro Monat, aber mit eingeschränker Übertragungsrate, tönt aber interessant.
        Vielleicht kennst Du ja dieses Angebot.
        Im Haus habe ich Handy-Empfang von meinem Schweizer Provider (Sunrise), aber nur im Obergeschoss und nicht sehr gut. Dann habe ich noch einen mobilen Router von Swisscom zu 2.- Fr. pro Tag, da geht aber in Sant’Agata nicht mehr viel.
        Beste Grüsse aus der Schweiz, Walter

        • Christian

          Hallo Walter, bigblu sagt mir tatsächlich gar nichts. Ich befürchte, dass die in der Region nicht (stark) vertreten sind. Und das mit den Tagestarifen ist leider nicht unbedingt günstiger. Ich habe da einen Betrag von 3-4 € Pro Tag in Erinnerung.
          Skydsl habe ich auch schon für mich in Betracht gezogen, dann aber wieder verworfen, weil mir auch da die Kosten zu hoch sind. Es gibt zwar günstige Tarife, die sind aber auf wenige GB beschränkt, was mir nicht ausreicht.
          Gerade wenn Du nur wenige Wochen im Jahr im Ferienhaus bist, könnten die flexiblen LTE-Tarife z.B. von tre oder wind interessant sein. Da kannst Du monatliche und zum Teil auch wöchentliche Flatrates buchen und einfach wieder abbestellen. Zu den Details kann ich momentan wenig sagen, da ich die aktuellen Angebote schon länger nicht mehr angesehen habe. hängt aber auch davon ab, welches Netz sich in deiner Lage anbietet.
          Aber es ist schon komisch, bei mir in Trarego drängt sich sunrise immer auf verursacht enorme Roamingkosten, nahe der schweizer Grenze scheint es dann wieder schwächer zu werden.

  • Markus Rhinow

    Hallo Christian,
    vSehr spannend deine Seite und sehr informativ und gut gemacht. Danke!

    Wir haben uns gerade ein Rustico in Falmenta gekauft. Wir wohnen quasi bei dir um die Ecke.

    Ich plane jetzt gerade die Einrichtung eines LTE WLAN Routers. Was hältst du denn von diesem? Funktioniert der auch mit den ital. Prepaidkarten?

    AVM FRITZ!Box 6820 LTE WLAN Mesh Router

    Lieber Gruß und ich hoffe wir lernen uns mal auch persölich kennen
    Markus

    • Christian

      Hallo Markus,
      Falmenta ist ne schöne Ecke mit tollen Häusern – gute Wahl!
      Den Router hab ich in meinem Zuhause in Deutschland. Der ist absolut über jeden Zweifel erhaben und mit das Beste, was man sich kaufen kann – aber eben auch im Preis etwas höher angesiedelt. Meiner hat SIM-Lock und funktioniert deshalb nicht in Italien. aber wenn Du ihn „frei“ gekauft hast, sollte das kein Problem sein, den auch mit italienischen Karten zu betreiben.
      Ja, wäre schön Dich mal kennen zu lernen … nach Corona 😉
      Cari saluti
      Christian

  • Rainer Kleybolte

    Hallo Christian,
    wir haben unser Haus im Veneto am Meer und haben uns nun zu einem Festanschluss entschlossen. Der Anschluss ist da und funktioniert super, klar 29,99€ pro Monat sind viel, aber die Mobilfunkverbindung war zu „schwanken“. Mal sehen wie es weiter geht, abbuchen vom Konto etc ist ja in Italien nicht so einfach! Und einen App-account habe ich auch noch nicht geschafft, da ich keine italienische Mobilnummer habe (Rooming sei dank).
    Werde von meinen Erfahrungen berichten, wenn du es wünscht.
    LG
    Rainer

    • Xi’an

      Hallo ihr alle,

      Könnte ich vlt ein ausgedientes HDY mit italienischer prepaid Daten Inetkarte als Router
      und dann als wlan Netzwerk oder Hotspot benützen ?
      Mindestens Netflix o ä also Film streamen sollte damit laufen.
      Vlt bin ich ja auch völlig im Irrtum aber wenn ich mein HDY als Hotspot benütze kann ich auf dem MAC pro (je nach Daten Volumen des Vertrages ) Filme gucken.
      Oder?
      Oder nicht ?

      Danke euch für Antworten oder Meinungen .

  • Reiner

    Hallo Christian,
    wir haben eine Ferienwohnung im Toscolano Maderno (Lago di Garda) und suchen Infos, wie man am besten zu einem stabilen und vernünftigen WLAN kommt. Das WLAN der Residence ist nur im Winter (wenig User) einigermaßen zu gebrauchen …
    Deine Info’s sind sehr hilfreich. Auf der Basis werde ich mal das Projekt WLAN bei uns angehen!
    Danke!

  • Martin

    Hallo Christian,
    wirklich super Empfehlungen die Du da gibst. Mit denen kann man wirklich etwas anfangen.
    Ich werde wahrscheinlich demnächst nach Apulien umziehen. Hast Du auch für diese Region eine Empfehlung oder gilt das oben gesagte für ganz Italien?
    Lieben Gruss
    Martin

      • Jörg

        Lieber Christian, Dein Beitrag ist sehr informativ und zeigt auch, dass die Sache mit Internet im Haus nicht einfach zu installieren ist in Italien! Wir haben nun einen „Internetnotfall“ da wir dringendst ein Internetanschluss in unseren (fast)gekauftem Haus in Luino (Poppino) brauchen um die Outdoor cameras zu installieren ( die funktionieren über Sync Module in Verbindung mir WLAN). Hast irgendwelche Erfahrungen bzw was kannst Du uns empfehlen? Wir wussten Deine Unterstützen sehr zu schätzen! Viele Grüße Jörg

        • Christian

          Hallo Jörg, da kann ich leider nur begrenzt helfen. Luino ist ein schwieriges Pflaster, was Mobilfunk angeht. Das sieht jede Ecke anders aus.
          Am besten prüft ihr per Smartphone, welcher Anbieter im Haus der stärkste ist und lässt sich dann von den eine Karte geben.
          Viele Grüße
          Christian

  • Helmuth

    Lieber Christian, vielen Dank für die ausführlichen Praxiserfahrungen. Vielleicht hast Du oder ein „Leidensgenosse“ einen Tip: ich habe am Gardasee einen guten 4G Empfang. Die im iPad funktionierende Datenkarte habe ich in einen Vodafone Router gesteckt um ein „kleines“ WLAN im Haus zu haben.
    Allerdings bekomme ich trotz professionell geprüfter Einstellungen keinen „Internetzugriff“ mittels der Datenkarte im(!) Router. Ohne Router direkt im iPhone oder iPad kein Problem. Gibt es einen „italienischen“ Router. Vielen Dank für eine eventuelle Information.

    • Christian

      Hallo Helmut,

      da fallen mir spontan zwei Gründe ein:
      1. Der Vodafone-Router hat einen SIM-Lock, das heißt, er funktioniert nur mit der SIM (Datenkarte), die damals mit dem Router gemeinsam verkauft wurde. In diesem Fall muss der Router entsperrt werden. Hierfür gibt es eine Anleitung von Vodafone: https://www.vodafone.de/hilfe/hardware-entsperren.html
      2. Der Router ist bereits entsperrt, hat aber noch eine alte APN gespeichert. Das sind die Informationen, die der Router braucht, um vom Dienstanbieter für die Einwahl ins Netz zugelassen zu werden. Welche APN du hierfür benötigst, erfährst Du vom Dienstanbieter deiner aktuellen Daten-SIM oder einfach über Google („APN“ und Deinen Dienstanbieter in die Suchleiste eintragen, z.B. „APN TIM.it“). Wo die APN im Vodafone-Router eingetragen werden muss, sollte leicht zu finden sein: Wahrscheinlich in den Einstellungen > Netzeinstellungen o.ä.

      Einen italienischen Router brauchst Du nicht, aber er muss SIM-Lock-frei sein, also ohne Daten-Sim gekauft oder optional entsperrt werden. Die APN wird dann in der Regel automatisch von der Datenkarte übernommen.

  • Petra

    Hallo Christian, vielen dank für diese ausführlichen Informationen. Wir haben ein Haus am Gardasee und ich bin wirklich am Verzweifeln. Ich habe immer gedacht, ich muss mir einen Anschluss legen lassen. Habe schon oft die mobilen Wlans probiert meistens mit mäßigem Erfolg.
    Aber jetzt weiß ich, dass ich mir einen guten Router kaufe, den ich nicht wie in Deutschland in meine dsl Buchse stecke (die hab ich hier ja gar nicht) sondern in die Netzsteckdose und mit einer Rundumabtenne ausstatte und dazu eine prepaidkarte kaufe. Dann klappt das? Das wäre ja ein Traum!

  • Michael

    Hallo Christian,
    Vielen Dank für die ausführliche Informationen. Endlich mal jemand der aus der Praxis schreibt.
    Wohne zwar nicht in deiner Gegend in Italien, aber wir können die Tipps für unsere
    Gegend übernehmen.
    Nochmals vielen Dank.
    Salute
    Michael

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